Sonntag, 4. Juli 2010

Die Frauen aus Khayalitsha


Meine beiden Mitbewohner und Austauschkollegen JB und Ana-Isa arbeiten in Kapstadts Süden im Township Philippi bei einer NGO mit dem Namen "Abalimi Bezekhaya" Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen in den Townships zu ermutigen, auf ihren winzigen Grundstücken und in großen gemeinschaftlichen Gärten Gemüse anzubauen, um dieses einerseits für die eigene Versorgung zu nutzen und andererseits mit Überschüssen Geld zu verdienen. Den Menschen soll damit sowohl eine gesunde Ernährung als auch eine bescheidene Geldeinnahme ermöglicht werden. Diejenigen, die sich daran beteiligen - meist ältere Frauen - betreiben nicht nur den Anbau und die Ernte, sondern finden auch bei der Verarbeitung und Logistik des Gemüseverkaufs Anstellung. In ihrer kleinen Lagerhalle waschen und portionieren sie bei fröhlichem Xhosa-Geschnatter, dass es nur so klackt und schnalzt, das Gemüse. Ihre Lebensfreude und Freundlichkeit dabei ist ansteckend. Verschieden große Tüten mit frischem, absolut ökologisch angebautem Gemüse aller Art werden so jeden Morgen im Abonnement-Prinzip an Ökomärkte, Restaurants und Schulen in besseren Vierteln verkauft.
Das meiste Gemüse kommt dabei aus den riesigen Townships Khayalitsha („Neue Heimat“) und Nyanga („Der Mond“, nebenbei: es gibt auch noch Langa - „Die Sonne“). Ein Besuch in diesen Townships in den so genannten Cape Flats ist nachhaltig beeindruckend, Erste und Dritte Welt prallen hier brutal aufeinander. Niemand weiß, wie viele Menschen dort leben. Was den größten Township Khayalitsha angeht, liegen die Zahlen, die man so aufschnappt irgendwo zwischen 200.000 und 2 Millionen.
Gestern am frühen Morgen kamen bei einem Feuer in den Hütten von Khayalitsha neun Menschen ums Leben.

1 Kommentar:

  1. Irgendwie klingt das so, als würden unsere Berufe da ziemlich na beieinander liegen an dem Punkt. Kann es nicht erwarten alles von dir bei einem Bier hier bei uns in 14482 zu erfahren.
    FÜhl dich umarmt!

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